BSA Twins
Richtig, Ihr befindet Euch immer noch auf der HOREX Homepage. Da der Webmaster aber auch von BSA-Twins begeistert ist, gibt es hier eine kleine Zusammenstellung.
Die BSA Geschichte
(c) by Gerold Maurer
Wie viele britische Unternehmungen sind die Wurzeln von BSA tief in der Geschichte verankert und das Überleben der Firma hing immer wieder davon ab, im richtigen Moment das Richtige zu tun beziehungsweise den richtigen Weg einzuschlagen.
König William der III war besorgt weil seine Soldaten sehr schlecht ausgerüstet waren und weil er seine Ausrüstung in Holland kaufen musste. Anno 1692 kontaktierte die Führungsspitze der königlichen Armee fünf Waffenschmiede welche in Birmingham ansässig waren. Von da an bürgerte es sich für 150 Jahre ein, Waffen von Waffen-machern aus Birmingham für sich und das verbündete Ausland zu kaufen. Aus diesen Waffengeschäften entstand im Jahre 1861 die Birmingham Small Arm Company und 1863 wurde eine Fabrik in Small Heath am Rande von Birmingham gebaut.
1880 stagnierte der Markt für Gewehre und die Firma verlagerte ihre Tätigkeit in den Bau von Fahrrädern. Da sich BSA durch die Fabrikation von Gewehren gewohnt war, sehr hohe Qualität zu produzieren, war ihr Name schon bald für Qualitätsfahrräder in der ganzen Welt bekannt, vorallem nach der Einführung von mit Pneus bereiften Rädern.
1903 wurde ein Motorrad Prototyp mit 233ccm Viertaktmotor gebaut und schon 1909 ging ein 3.5 PS starkes, Riemenangetriebenes Motorrad für £50 in Serie. Diesem folgten verschiedene Modelle mit vielen verschiedenen Motorvarianten inklusive das Ketten-getriebene Modell 'H'.
Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 verlagerte sich die Produktion von BSA erneut ins Waffengeschäft. So wurden pro Woche 100'000 Karabiner und 14'500 Maschinengewehre gebaut. Andere Kriegsmaterialien waren Motorräder, das erste faltbare Fahrrad der Welt, Flugzeugkomponenten, Gewehrverschlüsse, Granaten und Handgranaten. Die Produktionsstätte musste zu dieser Zeit massiv ausgebaut werden. Daimler, welche BSA 1910 übernahm, produzierte Lastwagen, Ambulanzen und Privatwagen. BSA produzierte ebenfalls das Getriebe und den Motor des ersten Panzers der Welt.
Als 1939-1945 der 2. Weltkrieg tobte, produzierte BSA in 67 Fabriken in England Kriegsmaterial. Von Gewehren über Granaten und Munition produzierte BSA nicht weniger als 126'000 M20 Motorräder für die Armee.
Die Nachkriegsjahre bescherten der Motorradindustrie einen Boom nach ihren Produkten in jedem Industrieland der Welt. Dank der Diversifikation der BSA Gruppe hatte sie nach dem Krieg viel Substanz und die Fähigkeit, mit innovativen Produkten den Markt zu überschwemmen. Diese Diversifikation beinhaltete die Stahlproduktion, Giessereien und Schmiedewerke, allgemeine Ingenieurs Produkte, Maschinenteile, Zentralheizungs-Komponenten, Waffenfabriken, Lanchaster und Daimler Autofabriken und selbst-verständlich die Motorradproduktion.
Die Übernahme von Triumph 1951 machte die BSA-Gruppe zum grössten Motorrad-produzenten auf der Welt.
Die BSA-Gruppe fuhr mit der Expansion fort und kaufte immer mehr Firmen, so zum Beispiel New Hudson, Sunbeam, Car bodies, BSA Tools, Birtley (baute Bagger und andere Baumaschinen unter Lizenz von Caterpillar), BSA Präzisions Werkstätten, Metall und Plastik Komponenten, BSA Metall Produkte, Jessop Saville Kleinwerkzeuge und Teile der Maschinenfabik Alfred Herbert.
Mitte der Sechzigerjahre brachen langsam die neuaufgebauten Industrien von Japan und Deutschland in die britische Dominanz ein. Dieser Trend setzte sich fort, während BSA, eines der grössten Industrieimperien Englands, 1972 während eines Rettungsplans der britischen Regierung in den Konzern Manganes Bronze integriert wurde. Viele Zweige von BSA wurden ausgegliedert, verkauft oder selbständig gemacht und existieren zum Teil heute noch.
Der Plan, Norton, BSA und Triumph zusammenzulegen und als eine Motorradfabrik aufzutreten, scheiterte kläglich. Es war geplant, alle Unternehmungen in der Small Heath Fabrik zusammenzulegen. Die Angestellten von Triumph fanden dies inakzeptabel und übernahmen ihre Fabrik als eine sogenannte Mitarbeiterunternehmung. Bei der Zusammenlegung von Norton und BSA gab es leider keine Gewinner, sondern lediglich zwei Jahre Überlebenskampf. 7'000 Mitarbeiter verloren ihre Stelle und Norton's und BSA's Fabriken wurden geschlossen. Einzig Triumph konnte noch vier Jahre überleben, musste dann aber ihre Produktion auf NVT Motorräder und den Handel von Ersatzteilen umstellen.
Es wurden einige kleinere Motorräder entwickelt und produziert, welche Motoren von Yamaha und Morini besassen. 1976 übernahmen zwei Manager, Bertie Goodman und William Colquhoun die Firma und sicherten sich die Rechte am Namen BSA. Es konnten darauf zwei Armeeaufträge ausgeführte werden, welche 250ccm Maschinen mit Rotax Motoren beinhaltete, sowie eine 50er für Indien entwickelt und geliefert werden. 1986 zügelte BSA von Birmingham nach Coventry, da ihr innenpolitische Probleme und der Streik in Birmingham Probleme verursachten.
1991 vereinigten sich BSA und Norton zum zweiten Mal. Es wurde ein Ersatzteilhandel für Norton Teile aufgezogen, welcher sich sehr schnell bezahlt machte. Im Dezember 1994 wurde Colquhoun's und Jackson's BSA von einer neugegründeten BSA Regal Group übernommen. Schon 1920 schlossen sich BSA und Regal zusammen um Plattenspieler zu produzieren.
Southampton wurde ab April 1995 die Heimat von BSA und wiederum wurden neue Produkte und Firmen gegründet um erfolgreich ins 21. Jahrhundert zu starten. 1996 ging ein neues 50er Modell in Produktion und kurz darauf folgte eine 400er, welche im Stil der 60er Jahre aufgemacht ist. Die 400er war ausschliesslich für den japanischen Markt bestimmt! Der sehr lukrative Ersatzteilhandel von Norton Teilen wird natürlich weiterge-führt. Der Import von MUZ nach England, der Vertrieb von Lockheed Hydraulikbremsen und vieles mehr sind das neue Betätigungsfeld von BSA.
BSA-Regal ist gerüstet, die Herausforderung des 21. Jahrhunderts anzunehmen. Dies als Britisches Juwel mit dem Namen - BSA.